Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Close-up. Hamburger Film und Kinogeschichten“ und in Kooperation mit dem Programm „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ werden im diesjährigen Black History Month im Altonaer Museum in Form von besonderen Führungen und einer Filmvorstellung die Geschichten Schwarzer Menschen vor und hinter der Kamera gewürdigt – ob als Statistinnen und Statisten, Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller oder als Regisseurinnen und Regisseure. Dabei geht es darum, den Blick auf koloniale Kontinuitäten und Repräsentationen zu schärfen.
Seit 1996 wird im Februar auch in Hamburg im der Black History Month von einer Vielzahl an Aktivitäten und Veranstaltungen begleitet. Ein zentrales Anliegen des jeweiligen Programms besteht in der Vermittlung von Wissen über Geschichte, Kultur, Tradition, Lebensrealitäten und Errungenschaften Schwarzer Menschen. Während des Black History Months lädt die Ausstellungsplattform „Dock“ in der neugestalteten Säulenhalle des Altonaer Museums mit einer Leseecke rund um das Thema „Schwarzer Menschen vor und hinter der Kamera“ zum Verweilen ein. Der Eintritt zur neugestalteten Säulenhalle ist frei!
Veranstaltungen im Black History Month 2022 im Altonaer Museum:
Sonntag, 13. Februar 2022, 15 Uhr, Museumseintritt
„Perspektivenwechsel“ – Eine kurze Geschichte von Schwarze Menschen in Film und Kino rund um Hamburg
Kuratorinnen-Führung durch die Ausstellung „Close Up – Hamburger Film- und Kinogeschichten“
Seit Beginn der Kinogeschichte erscheinen Schwarze Menschen auf der Leinwand. Sie treten als anonyme Statistinnen und Statisten im Kolonialfilm, als Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller in Nachkriegsdramen „made in Hamburg“ oder als Regisseurinnen und Regisseure im wiedervereinten Deutschland auf. Hamburg war in all diesen Fällen immer wieder Drehort oder Produktionsstätte. Im Rahmen einer besonderen Führung durch die Ausstellung „Close-up“ werden die Biografien einiger Akteurinnen und Akteure, u.a. Marie Nejar, Elfriede Fiegert und Theodor Michael, vorgestellt. Dabei richtet sich der Fokus auf die Fragen „Wie wurden sie dargestellt und wie stellten sich selbst dar?“, „Was berichten sie vom Filmemachen?“ und „Welche Kämpfe führten sie?“.
Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen beschränkt. Anmeldung unter info@altonaermuseum.de
Für die Teilnahme an der Führung gilt die 2G-Regel, d.h. es ist der Nachweis über eine Genesung oder eine zweifache Impfung erforderlich. Darüber hinaus gelten die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln.
Freitag, 18. Februar 2022, 19 Uhr, Eintritt frei!
Filmvorstellung „Majubs Reise“ (2013) von Eva Knopf
mit anschließender Führung durch die Ausstellung „Close Up – Hamburger Film- und Kinogeschichten“.
In der damaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika (heute Tansania) geboren, wird Majubbin Adam Mohamed Hussein mit neun Jahren Soldat für die Deutschen im Ersten Weltkrieg. Zehn Jahre nach dem Krieg beschließt er nach Deutschland zu reisen, um seinen ausstehenden Sold abzuholen. Im nationalsozialistischen Deutschland wird aus dem Kolonialsoldaten des Ersten Weltkriegs unter dem neuen Namen Mohamed Husen ein vielbeschäftigter Statist und Kleindarsteller im deutschen Kino. In ihrem Film „Majubs Reise“ erzählt die Regisseurin Eva Knopf seine Geschichte. Im zweiten Teil der Veranstaltung werden die Erlebnisse von Mohammed Husen und anderer Schwarzer Menschen in der Filmindustrie während einer Führung durch die Ausstellung „Close-up“ zum Thema „Schwarze Menschen vor der Kamera 1880 bis1945“ historisch eingeordnet.
Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen beschränkt. Anmeldung unter info@altonaermuseum.de
Für die Teilnahme an der Veranstaltung gilt die 2G-Plus-Regel, d.h. es ist der Nachweis über eine Genesung oder eine zweifache Impfung erforderlich sowie ein tagesaktueller negativer Corona-Test. Der Nachweis einer Auffrischungsimpfung befreit von der Testpflicht. Während des Besuchs gelten die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln.
Sonnabend, 26. Februar 2022, 14 Uhr, Museumseintritt
„Zwischen Exotik und Realitäten“ – (Post)-koloniale Bildsprache in Film und Kino
Kuratorinnen-Führung durch die Ausstellung „Close Up – Hamburger Film- und Kinogeschichten“
Zu Beginn des 20. Jahrhundert diente das Gelände von Hagenbecks Tierpark in Hamburg-Stellingen als Filmset für mehrere Spiel- und Dokumentarfilme, die „exotische“ Orte darstellen wollten. Diese Darstellung bediente sich an überzeichneten Stereotypen und Vorurteilen, die durch koloniale Denkmuster bestimmt waren. In einer Zeit, in der das Reisen ein absoluter Luxus war, wurden diese fiktive Darstellung häufig der erste Berührungspunkt mit außereuropäischen Kulturen und Schwarzen Menschen. Die Ausstellung „Close-up“ dient als Sprungbrett für eine dialogische Führung, in der Bilder hinterfragt, Sehgewohnheiten geändert und koloniale (Dis-)Kontinuitäten identifiziert werden sollen. Wie funktioniert Bildsprache? Welche Wirkmacht entsteht durch Bilder auf der Leinwand? Welche Repräsentationen finden wir noch heute?
Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen beschränkt. Anmeldung unter info@altonaermuseum.de
Für die Teilnahme an der Führung gilt die 2G-Regel, d.h. es ist der Nachweis über eine Genesung oder eine zweifache Impfung erforderlich. Darüber hinaus gelten die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln.